Ein Stoff mit Geschichte
Offiziell beanspruchen die Tiroler Bergbauern die Erfindung des Wollwalk für sich. Mehr beiläufig fanden sie vor einigen hundert Jahren heraus, dass sich stark beanspruchte und oft gewaschene Wollkleidung durch zunehmendes Verfilzen positiv veränderte. Die Oberflächen der meist gestrickten oder gewebten Wollstoffe verdichteten sich so sehr, dass Wind und Wasser plötzlich optimal abgehalten wurden.
Die Tradition der Walkstoffe geht aber noch viel weiter zurück. Walk findet sich in vielen europäischen Kulturen und so auch ganz oben, im hohen Norden. Das bis heute noch sehr ursprünglich lebende Volk der Samen trägt traditionell ebenfalls die extra wärmenden Walkstoffe.
Sogar von den alten Ägyptern, die etwa 2000 Jahre vor Christus lebten, ist eine Technik des Walkens überliefert. In großen Bottichen stampften sie vermutlich ebenfalls Wolle mit Urin oder Natrium angereichert zu dichten Fasern.
Das Walken – ein aufwendiger Prozess
Was die Bergbauern ganz nebenbei entdeckten, wird heute gezielt mit Maschinen durchgeführt. Trotzdem bleibt das Walken ein arbeitsintensiver Prozess. Nach wie vor wird das Wollgarn erst gestrickt oder gewebt und dann durch das Walken veredelt. Nasse Wolle stundenlang zu waschen, zu wenden und zu walken bedeutet einen enormen Kraftaufwand. Über mehrere Arbeitsgänge hinweg werden die Stoffe in einem leicht sauren und warmen Wasserbad bearbeitet. Nach dem Walken wird der Stoff geschleudert, gekämmt und feine herausstehende Fasern abrasiert. Je nach Qualität und Verwendung erhält der Stoff abschließend sogar noch eine feine Imprägnierung.
Dieses Extra an Zeit und Energie erklärt den oftmals hohen Preis der Walkstoffe. Durch die inzwischen gestiegene Nachfrage und verbesserte Produktionstechniken gibt es heute zum Glück Walkloden günstig zu kaufen.
Loden, Walk und Filz
Rund um den Walkstoff tauchen diese drei Begriffe immer wieder auf. Unter Loden versteht man in der Regel die aus Wollgarn gestrickten oder gewebten Ausgangsstoffe. Meistens handelt es sich dabei um sehr feine Stoffe mit einer nahezu glatten Oberfläche. Loden kann dann in einem weiteren Arbeitsgang zusätzlich gewalkt werden, muss es jedoch nicht. Häufig verfilzen Lodenstoffe mit der Zeit von ganz alleine.
Als Walk oder Walkstoff werden vorher gestrickte oder gewebte Stoffe verstanden, die dann über den Walkprozess gezielt weiter verarbeitet werden.
Reiner Filz wie er zum Basteln oder auch für Hüte verwendet wird, wird auch gewalkt, die Wolle vorher aber weder gestrickt noch gewebt. Filz ist brüchiger und muss für beständige Dinge wie Filzschuhe, Filzhüte oder Filzsohlen sehr dick sein. Für Kleidung eignen sich diese dicken Stoffe nicht.
Die modernen Walkstoffe
Mit zunehmendem Umweltbewusstsein kommen die Naturstoffe wieder groß im Mode, so auch der Walk. Heute wird neben traditionell angehauchten Kleidungsstücken hochwertige Mode für Erwachsene und Kinder aus feinem Walk hergestellt. Neben den klassischen und sehr schweren Stoffen sind heute viele verfeinerte Gewebe erhältlich. Gemischt mit bis zu 60 % Viskose werden die Stoffe leichter, alltagstauglicher und vielseitiger verwendbar. Doch nicht nur das, die Mischungen sorgen zudem dafür, dass Walkloden günstig in der Anschaffung und somit erschwinglich für jedermann wird. Walkloden nähen macht Spaß und mit etwas Geschick beim Stoff Kaufen hat man im Handumdrehen sehr hochwertige Kleidung zum angenehmen Preis.
Für besonders umweltbewusste und hautsensible Menschen gibt es natürlich auch einen extra sensibel verarbeiteten Walkloden Bio zu kaufen. Für alle diese neuen, modernen Walkstoffe hat sich inzwischen der einheitliche Begriff „Walkloden“ eingebürgert.
Die Grammatur des Stoffes
Wer Stoffe online studiert, braucht möglichst viele Informationen. Da der Stoff zunächst nicht in die Hand genommen werden kann, wird beim Walk zur besseren Orientierung zusätzlich das Gewicht des Stoffes angegeben. Als Maßeinheit gilt das Gewicht in Gramm pro Quadratmeter. Manchmal wird auch der Laufmeter als Referenz genannt.
Dünner Walk beginnt bei etwa 250 g/m2 und ist häufig mit Viskose versetzt. Diese Qualitäten eignen sich für leichte Hemden, sommerliche Pullis, Overalls und Kinderbekleidung.
Mittlerer Walk liegt bei 350 bis 450 g/m2. Er eignet sich insbesondere für Westen, leichte Jacken oder schicke Röcke.
Die schweren Qualitäten von bis zu 750 g/m2 eignen sich für extra warme Winter-Jacken oder einen Walkloden Mantel.
Eine bunte Auswahl für Kindermode
Walkloden Bio hat sich zu einem großen Trend unter ökologisch orientieren Eltern entwickelt. Es gibt ihn in zahlreichen sehr ansprechenden Farben und feinen Qualitäten extra für Kinder. Daraus können Strampler, Hemdchen, Overalls oder auch süße Jäckchen mit lustigen Zipfelmützen gefertigt werden. Die Stoffe eignen sich in den verschiedensten Qualitäten für Sommer- und Wintermode gleichermaßen. Walkloden nähen ist mit etwas Übung ebenfalls sehr einfach. Für wollempfindliche Kinder kann sich der feine Walkloden Merino als Ersatz anbieten oder es wird ein leichter Futterstoff eingenäht. Merinowolle ist in der Regel weicher als herkömmliche Schurwolle und gilt als besonders gut verträglich und hautfreundlich. Unser Onlineshop für Stoffe versendet auf Wunsch natürlich auch Produktmuster zum Ausprobieren!
Walkloden kaufen und nähen
Walkloden Nähen ist im Grunde genommen sehr einfach. Die Kanten fransen nicht aus und können oftmals unversäubert bleiben. Wer möchte kann den Walk trotzdem schön einfassen. Dafür eignen sich Zierstiche aller Art und natürlich können die auch von Hand genäht werden. Kleinere Nähfehler toleriert dieser Stoffe meistens sehr gut. Wenn das Garn in der gleichen Farbe gehalten ist, fallen anfangs nicht ganz so exakte Nähte kaum auf. Das Material bleibt von sich aus immer schön in Form.
Trotz dieser Toleranz sollten Sie für erste Projekte am besten ganz einfache und günstige Stoffe kaufen.
Zugeschnitten wird Walk mit sehr scharfen Messern und Scheren. Der dicke Walk ist etwas schwerer zu bewältigen und erfordert Geschick und Geduld. Kreiden sollten immer gut angespitzt sein, zudem können Heftklammern oder auch eine Heftnaht notwendig werden. Feine Stecknädelchen halten den etwas steifen Walk oftmals nicht ausreichend zusammen.
Walk sollte eher mit stumpfen denn spitzen Nadeln genäht werden. Auch wenn die Maschine dann etwas schwerfälliger läuft, wird der hochwertige Stoff so besonders geschont und kleine Löcher vermieden.
Walkstoffe waschen und pflegen
Gelegentlich wird empfohlen Walkloden gar nicht zu waschen. In der Regel ist die schonende Wäsche von Hand mit einem speziellen Wollwaschmittel jederzeit möglich. Doch Vorsicht, ganz entgegen seiner Herstellungsweise mag es der feine Walk später überhaupt nicht mehr geknetet, gedrückt oder gar gewrungen zu werden. Gegebenenfalls können auch spezielle Wollwaschprogramme in der Maschine, dann aber ganz ohne Schleudern, genutzt werden.
Eine Walkloden Jacke oder Mäntel werden zumeist nur ausgebürstet und unter freiem Himmel gut ausgelüftet.
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Walkloden online kaufen
Ein Stoff mit Geschichte
Offiziell beanspruchen die Tiroler Bergbauern die Erfindung des Wollwalk für sich. Mehr beiläufig fanden sie vor einigen hundert Jahren heraus, dass sich stark beanspruchte und oft gewaschene Wollkleidung durch zunehmendes Verfilzen positiv veränderte. Die Oberflächen der meist gestrickten oder gewebten Wollstoffe verdichteten sich so sehr, dass Wind und Wasser plötzlich optimal abgehalten wurden.
Die Tradition der Walkstoffe geht aber noch viel weiter zurück. Walk findet sich in vielen europäischen Kulturen und so auch ganz oben, im hohen Norden. Das bis heute noch sehr ursprünglich lebende Volk der Samen trägt traditionell ebenfalls die extra wärmenden Walkstoffe.
Sogar von den alten Ägyptern, die etwa 2000 Jahre vor Christus lebten, ist eine Technik des Walkens überliefert. In großen Bottichen stampften sie vermutlich ebenfalls Wolle mit Urin oder Natrium angereichert zu dichten Fasern.
Das Walken – ein aufwendiger Prozess
Was die Bergbauern ganz nebenbei entdeckten, wird heute gezielt mit Maschinen durchgeführt. Trotzdem bleibt das Walken ein arbeitsintensiver Prozess. Nach wie vor wird das Wollgarn erst gestrickt oder gewebt und dann durch das Walken veredelt. Nasse Wolle stundenlang zu waschen, zu wenden und zu walken bedeutet einen enormen Kraftaufwand. Über mehrere Arbeitsgänge hinweg werden die Stoffe in einem leicht sauren und warmen Wasserbad bearbeitet. Nach dem Walken wird der Stoff geschleudert, gekämmt und feine herausstehende Fasern abrasiert. Je nach Qualität und Verwendung erhält der Stoff abschließend sogar noch eine feine Imprägnierung.
Dieses Extra an Zeit und Energie erklärt den oftmals hohen Preis der Walkstoffe. Durch die inzwischen gestiegene Nachfrage und verbesserte Produktionstechniken gibt es heute zum Glück Walkloden günstig zu kaufen.
Loden, Walk und Filz
Rund um den Walkstoff tauchen diese drei Begriffe immer wieder auf. Unter Loden versteht man in der Regel die aus Wollgarn gestrickten oder gewebten Ausgangsstoffe. Meistens handelt es sich dabei um sehr feine Stoffe mit einer nahezu glatten Oberfläche. Loden kann dann in einem weiteren Arbeitsgang zusätzlich gewalkt werden, muss es jedoch nicht. Häufig verfilzen Lodenstoffe mit der Zeit von ganz alleine.
Als Walk oder Walkstoff werden vorher gestrickte oder gewebte Stoffe verstanden, die dann über den Walkprozess gezielt weiter verarbeitet werden.
Reiner Filz wie er zum Basteln oder auch für Hüte verwendet wird, wird auch gewalkt, die Wolle vorher aber weder gestrickt noch gewebt. Filz ist brüchiger und muss für beständige Dinge wie Filzschuhe, Filzhüte oder Filzsohlen sehr dick sein. Für Kleidung eignen sich diese dicken Stoffe nicht.
Die modernen Walkstoffe
Mit zunehmendem Umweltbewusstsein kommen die Naturstoffe wieder groß im Mode, so auch der Walk. Heute wird neben traditionell angehauchten Kleidungsstücken hochwertige Mode für Erwachsene und Kinder aus feinem Walk hergestellt. Neben den klassischen und sehr schweren Stoffen sind heute viele verfeinerte Gewebe erhältlich. Gemischt mit bis zu 60 % Viskose werden die Stoffe leichter, alltagstauglicher und vielseitiger verwendbar. Doch nicht nur das, die Mischungen sorgen zudem dafür, dass Walkloden günstig in der Anschaffung und somit erschwinglich für jedermann wird. Walkloden nähen macht Spaß und mit etwas Geschick beim Stoff Kaufen hat man im Handumdrehen sehr hochwertige Kleidung zum angenehmen Preis.
Für besonders umweltbewusste und hautsensible Menschen gibt es natürlich auch einen extra sensibel verarbeiteten Walkloden Bio zu kaufen. Für alle diese neuen, modernen Walkstoffe hat sich inzwischen der einheitliche Begriff „Walkloden“ eingebürgert.
Die Grammatur des Stoffes
Wer Stoffe online studiert, braucht möglichst viele Informationen. Da der Stoff zunächst nicht in die Hand genommen werden kann, wird beim Walk zur besseren Orientierung zusätzlich das Gewicht des Stoffes angegeben. Als Maßeinheit gilt das Gewicht in Gramm pro Quadratmeter. Manchmal wird auch der Laufmeter als Referenz genannt.
Dünner Walk beginnt bei etwa 250 g/m2 und ist häufig mit Viskose versetzt. Diese Qualitäten eignen sich für leichte Hemden, sommerliche Pullis, Overalls und Kinderbekleidung.
Mittlerer Walk liegt bei 350 bis 450 g/m2. Er eignet sich insbesondere für Westen, leichte Jacken oder schicke Röcke.
Die schweren Qualitäten von bis zu 750 g/m2 eignen sich für extra warme Winter-Jacken oder einen Walkloden Mantel.
Eine bunte Auswahl für Kindermode
Walkloden Bio hat sich zu einem großen Trend unter ökologisch orientieren Eltern entwickelt. Es gibt ihn in zahlreichen sehr ansprechenden Farben und feinen Qualitäten extra für Kinder. Daraus können Strampler, Hemdchen, Overalls oder auch süße Jäckchen mit lustigen Zipfelmützen gefertigt werden. Die Stoffe eignen sich in den verschiedensten Qualitäten für Sommer- und Wintermode gleichermaßen. Walkloden nähen ist mit etwas Übung ebenfalls sehr einfach. Für wollempfindliche Kinder kann sich der feine Walkloden Merino als Ersatz anbieten oder es wird ein leichter Futterstoff eingenäht. Merinowolle ist in der Regel weicher als herkömmliche Schurwolle und gilt als besonders gut verträglich und hautfreundlich. Unser Onlineshop für Stoffe versendet auf Wunsch natürlich auch Produktmuster zum Ausprobieren!
Walkloden kaufen und nähen
Walkloden Nähen ist im Grunde genommen sehr einfach. Die Kanten fransen nicht aus und können oftmals unversäubert bleiben. Wer möchte kann den Walk trotzdem schön einfassen. Dafür eignen sich Zierstiche aller Art und natürlich können die auch von Hand genäht werden. Kleinere Nähfehler toleriert dieser Stoffe meistens sehr gut. Wenn das Garn in der gleichen Farbe gehalten ist, fallen anfangs nicht ganz so exakte Nähte kaum auf. Das Material bleibt von sich aus immer schön in Form.
Trotz dieser Toleranz sollten Sie für erste Projekte am besten ganz einfache und günstige Stoffe kaufen.
Zugeschnitten wird Walk mit sehr scharfen Messern und Scheren. Der dicke Walk ist etwas schwerer zu bewältigen und erfordert Geschick und Geduld. Kreiden sollten immer gut angespitzt sein, zudem können Heftklammern oder auch eine Heftnaht notwendig werden. Feine Stecknädelchen halten den etwas steifen Walk oftmals nicht ausreichend zusammen.
Walk sollte eher mit stumpfen denn spitzen Nadeln genäht werden. Auch wenn die Maschine dann etwas schwerfälliger läuft, wird der hochwertige Stoff so besonders geschont und kleine Löcher vermieden.
Walkstoffe waschen und pflegen
Gelegentlich wird empfohlen Walkloden gar nicht zu waschen. In der Regel ist die schonende Wäsche von Hand mit einem speziellen Wollwaschmittel jederzeit möglich. Doch Vorsicht, ganz entgegen seiner Herstellungsweise mag es der feine Walk später überhaupt nicht mehr geknetet, gedrückt oder gar gewrungen zu werden. Gegebenenfalls können auch spezielle Wollwaschprogramme in der Maschine, dann aber ganz ohne Schleudern, genutzt werden.
Eine Walkloden Jacke oder Mäntel werden zumeist nur ausgebürstet und unter freiem Himmel gut ausgelüftet.